Nach den beiden Artikeln zu den verschiedenen Foto-Ideen für Kleinkinder kommt dieses Mal ein Artikel, der dir drei Tipps mit auf den Weg gibt, wie deine Bilder von deinem Sonnenschein noch schöner werden. Falls du nochmal nach Motivideen für das erste Babyjahr oder für Motive draußen und unterwegs schauen willst, dann schau nochmal in die beiden Blogposts rein.
Im letzten Blogpost ging es ja bereits darum, was du tun kannst, damit dein Bild weniger voll wirkt und dadurch eine stärkere Wirkung erzielt. Dieses Mal dreht sich alles, um drei kleine Tipps. Keine Techniktipps, nur Tricks aus der Fotopraxis vom Fotoprofi. Und ganz kurz und knapp lassen sich die Tipps so zusammenfassen:
Neugierig? Dann lies gleich hier weiter.
Okay, okay, ich kann bereits die Proteste hören: „Als Mutter hat man keine Zeit.“ Und das Zeitthema ist als Mutter sicherlich nicht zu unterschätzen. Aber kennst du dieses Szenario? Es wird Dezember. Draußen wird es immer ungemütlicher, aber du nutzt die Zeit effektiv, um schon mal das Weihnachtsgeschenk für deine Eltern zu erstellen. Ein Fotoalbum mit Bilder eures Kindes und dazu vielleicht noch ein paar kurze Texte, die mehr zu den Bildern erzählen.
Und dann schnappst du dir dein Smartphone, gehst auf den Foto-Ordner und findest 2.000 Bilder. Alleine von den letzten drei Monaten. Du durchsuchst sie alle und stellst fest: Verdammt, von diesen Bilder kann ich vielleicht maximal 10 für das Album nutzen. Du lädst die Bilder auf deinen Rechner und stellst dabei fest, dass du die Fotos nicht größer ziehen kannst. Zu verpixelt, falsches Aufnahmeformat, oder je größer die Bilder gezogen werden, desto mehr erkennst du, wie unscharf sie sind.
Gleiches Setting, anderes Problem. Du gehst durch deine Fotos und entdeckst, dass du von deinem Kind „nur“ (extra in Anführungszeichen, denn Schnappschüsse können auch schön sein) Schnappschüsse hast. Und dabei sogar recht häufig auch noch den gleichen Bildaufbau. Dein Kind liegt auf dem Rücken und schaut in die Kamera. Oder es liegt im Kinderbett oder Kinderwagen und schläft. Oder wird getragen. Irgendwie ähneln sich die Motive und du möchtest dein Fotobuch aber sehr abwechslungsreich gestalten.
Genau hier kommt der Tipp „Nimm dir Zeit“ zum Tragen. Selbstverständlich möchtest du Bilder von deinem Kind. Von seinem Wachstum, den Veränderungen, den herzerwärmenden Momenten. Aber möchtest du immer dazwischen hin- und hergerissen sein, dein Smartphone zu schnappen und ein Foto zu machen oder lieber dich nur mit deinem Kind zu beschäftigen?
Um dieses Problem zu umgehen, dazu noch bessere Bilder für Familienalben oder Kalender zu bekommen und gleichzeitig abwechslungsreichere Fotomotive zu erhalten, hilft es, sich ganz bewusst Zeit für Fotoaufnahmen einzuplanen. Das muss gar kein Block von mehr als 20 Minuten sein und du musst auch keine ungewöhnliche Foto-Kulisse für dein Kind aufbauen.
Denn wenn du weißt, dass du nächsten Mittwoch 20 Minuten Bilder in eurem Wohnzimmer, morgens machen möchtest, dann kannst du auch ganz gezielt auf bestimmte Bilder für einen Kalender oder ein Familienalbum hinarbeiten. Oder für lustige Weihnachts- oder Osterkarten. Und kannst den Rest des Tages dein Handy in der Tasche lassen. Weil die schönsten Erinnerungsmomente mit deinem Kind sowieso dann entstehen, wenn ihr beide qualitativ wertvolle, handyfreie Zeit miteinander verbringt.
Die ein oder andere von euch wird sich jetzt sicherlich denken: „Hat sie eine Meise? Wer lässt denn ein Kleinkind posieren?“ Aber ihr wärt überrascht, was ich in der Fotopraxis schon erlebt habe. Deswegen dieser einfache und kurze Tipp: Lass dein Kind Kind sein.
Ich kann jedes Elternpaar verstehen, dass sich wünscht, Bilder wie aus einem magischen Familienfilm von sich und seinen Kindern zu haben. Bilder, die die emotionale Verbundenheit zwischen Eltern und Kind widerspiegeln, die Glück zeigen und auch die Freude der Eltern darüber Eltern zu sein. Das verstehe ich total. Aber ein Kind ist erstmal ein Kind und kein Kuscheltier, dass man hindrapieren kann.
Kinder sollten in ihrem Element sein, wenn sie fotografiert werden. Meine Erfahrung ist, dass die Kinder- und Familienbilder dann schöner werden, wenn Eltern ihre Kinder einfach machen lassen. Genau deshalb findest du auf meiner Webseite auch keine Neugeborenen-Fotografie, in denen Kinder mit Stirnbändern dekoriert und in einem Wickeltuch in Körben liegen. Ich versteh den Wunsch nach dieser Art von Fotografie, aber Kinder sind für mich kein Dekoration.
In diesem Sinne: Lass dein Kind spielen, krabbeln, getragen werden. Setz es in eine Wanne und lass es herumalbern. Du wirst damit natürliche und schöne Bilder erhalten, die dein Kind mit seiner ganzen Individualität zeigen werden. Und wenn du Tipp 1 mit dazunimmst, kannst du so eine „natürliche, ungestellte“ Fotosituation auch planen können. Indem du z. B. die Lieblingsspielecke für 20 Minuten an einen lichtdurchfluteten Platz verlegst. Oder den Hochstuhl für das Mittagessen usw.
Ein letzter Tipp, der vor allem dann hilft, wenn dein Kind entweder nicht in die Kamera (egal ob Smartphone- oder DLSR-Kamera) oder nur in die Kamera schaut: Nutze die Faszinationskraft des (tagesaktuellen) Lieblingsspielzeugs.
Für dein nächstes Fotoshooting mit deinem kleinen Sonnenschein ist das Lieblingsspielzeug deines Kindes deine Zauberzutat. Warum? Aus drei einfachen Gründen.
Je nachdem, was zur Zeit das favorisierte Spielzeug ist, kann es eine wunderbare Ergänzung für dein Bild sein. Kennst du schon das Fotoprojekt von „1-Jahr“, bei denen Moms jeden Monat ein Foto von ihrem Kind machen, um die Veränderung zu dokumentieren? Es gibt diverse dieser Serien mit Lieblingskuscheltier und Baby und der Veränderung wird dadurch noch deutlicher gemacht.
Auch Lauflernräder sind ein tolles „Kinderspielzeug“ für Bilder. Denn abgesehen davon, dass sie meistens schön aussehen, lenken sie auch dein Kind davon ab, was du gerade machst. Es zu fotografieren. Und damit bekommst du noch natürlichere und umgestelltere Bilder von deinem Kind. Auch wenn dein Kind zu sehr auf dein Smartphone oder deine Fotokamera fokussiert ist, kann Spielzeug helfen. Entweder um dein Kind abzulenken oder als Mittel dein Smartphone oder deine Kamera „verschwinden“ zu lassen. (Was sicherlich erstmal etwas tricky ist, fotografieren, während ein Kuscheltier vor deiner Kamera ist, aber mit etwas Übung kriegst du das hin.)
Und der letzte Grund warum Lieblingsspielzeug, vor allem Kuscheltiere, toll bei Fotoshootings sind? Weil es deinem Kind die Möglichkeit gibt, etwas Vertrautes zu haben. Gerade geplante, kleine Home-Fotoshootings sind unglaublich aufregend. Für dich, weil du ein schönes Foto haben möchtest. Für dein Kind, weil es noch gar nicht ganz erfassen kann, was hier gerade passiert. Und das Kinderspielzeug kann dein bester Verbündeter sein, um für eine entspannte Atmosphäre beim Fotografieren zu sorgen.
Ich hoffe, die drei Tipps werden dir helfen, zukünftig noch schönere Bilder zu schießen, damit noch traumhaftere Fotoalben oder Fotokalender zu erstellen und dabei entspannter sein zu können.
Im nächsten Blogartikel „Licht und Schatten“ wird sich alles um das Licht drehen. Welches Licht hat welche Wirkung in deinem Bild? Wie kannst du das Licht nutzen, um eine bestimmte Wirkung im Bild zu erzielen.
Und auch ganz wichtig: Welches Licht findest du wann?
Was dir das wissen bringt? Sobald du mehr über den Einsatz von Licht weißt, werden sich deine Bilder stark verbessern. Licht ist das Gestaltungselement in der Fotografie. Nicht ohne Grund sagen manche Menschen über die Fotografie auch, dass es „Malen mit Licht“ ist. Lass dich vom Licht verzaubern.