Wie schon im letzten Post angekündigt, soll es diese Woche mit den Fotoideen für draußen und unterwegs weitergehen. Und warum auch nicht? Der Frühling kommt, es wird wärmer und sicherlich planst du bereits die ersten Tage mit Baby und Kleinkind draußen auf dem Spielplatz. Jetzt ist es noch grau und etwas frisch.

Aber spätestens wenn ihr die ersten Tage draußen auf dem Spielplatz verbringt, wirst du dein Handy oder deine Kamera herausholen wollen. Um die tollsten Bilder von deinem Kind draußen zu machen. Aber manche Lichtsituationen machen es besonders schwer schöne Bilder zu bekommen. Und manchmal weißt du vielleicht gar nicht, was du alles schönes unterwegs fotografieren kannst.

Die richtigen Motive finden.

Wenn du auf Instagram bist oder bei Pinterest nach schönen Ideen für den nächsten Kindergeburtstag suchst, bist du sicherlich schon auf viele Aufnahmen im Sandkasten oder auf der Wiese gestolpert. Oder du hast vielleicht tolle Aufnahmen gesehen, bei denen ein Elternteil vor einem wunderschönen Hintergrund sein Kind hält.

Bilder wie diese hier?

Mach dir keine Sorgen, falls die Bilder, die du machst, nicht sofort genauso strahlend wirken. Das Licht und auch die Nachbearbeitung sind bei diesen beiden Beispielbildern ein wichtiges Mittel zur Verschönerung des Bildes.

Was beide Bilder allerdings gemeinsam haben und was für die Motivwahl hilft: Sie zeigen viel vom Raum, rund um die beiden Eltern mit ihrem Kind. Und gleichzeitig wird die Aufmerksamkeit auf das die beiden Hauptdarsteller dieser Bilder gelenkt. Wie? Das verrate ich dir in einem späteren Blogartikel zum Thema „Bildmotive hervorheben“.

Der weite Blick des Handys

Wenn du genauso ein Bild wie die beiden oben von dir und deinem Kind möchtest, brauchst du auf jeden Fall einen Komplizen. Das Bildrezept geht so:

Falls du mit deinem Partner oder Freunden unterwegs bist, kannst du sie einfach bitten, ein Foto von dir und deinem Kind zu machen, dass zeigt, wo ihr gerade unterwegs seid. Ihr macht einen Spaziergang durch die Stadt und entdeckt eine Mauer, die ein spannendes Muster hat? Dann positionier dich am besten mit deinem Kind ca. in einem 1 m Abstand davor und bitte deine Begleitung mit einem Handy oder deiner Kamera von der anderen Straßenseite ein Foto zu machen.

Gerade Handys eignen sich hier gut, weil sie mit einer Kameralinse ausgestattet sind, die sich Weitwinkel nennt. Wie der Name schon sagt, ist der „Blickwinkel“ der Linse weit und viel wird vom Raum aufgenommen.

Aber damit erstmal genug vom Technik-Talk. Es soll hier ja um die Praxis gehen. Das gerade beschriebene Prinzip funktioniert übrigens auch am Strand. Wenn du selber fotografierst und dein Kind das Motiv vor der Linse ist, versuche auf Augenhöhe des Kindes zu fotografieren. Fotografieren ist dabei ein bisschen wie Gymnastik, gerade mit den verrücktesten Verrenkungen kommt man zu interessanten Motiven.

Aber wo finde ich meine Motive?

Wenn du draußen fotografierst, gibt es jede Menge Möglichkeiten. Ein kleiner Tipp vorab, für den ich noch einen weiteren, ausführlicheren Blogpost schreiben werde: Vermeide starkes Sonnenlicht. Besonders wenn Personen fotografiert werden, die in das Sonnenlicht schauen, denen also das Licht in das Gesicht strahlt, wird es schwierig. Du wirst feststellen, dass die fotografierten Personen schwarze Augenhöhlen, mit tiefen Augenringen haben werden. Und als ob das nicht reicht, ist der natürliche Impuls der meisten Menschen bei starkem Licht die Augen zuzukneifen. Und strahlende, offene Augen sind doch viel schöner.

Was bietet sich aber nun alles als Motiv für das Babyfoto an? Hier eine Auswahl.

Was alle drei Bilder gemeinsam haben, ist ihre Natürlichkeit. Die Kinder werden nicht in Pose gesetzt und dann fotografiert. Sie sind in ihrem Element und in ihr Tun vertieft. Wo man solche Momente findet? Zum Beispiel hier.

Im Garten.

Egal, ob es sich um deinen Garten handelt, ihr im Park seid oder den Sandkasten des Spielplatzes unsicher macht: Im Grünen gibt es unheimlich viele gute Möglichkeiten schöne Bilder zu machen. Erinnerst du dich noch an meinen Hinweis, starkes Sonnenlicht zu meiden? Das kann gerade im Garten im Sommer echt schwierig werden. Aber da du vermutlich eh nicht die Kinderdecke in der prallen Sonne platzierst, sondern unter Bäumen und im Schatten, steht deiner Fotosession nichts im Weg.

Ein Indoormotiv, dass sich auch  gut für eine Outdoor-Aufnahme eignet, sind die ersten „Hochdrück“-Übungen deines Kindes.

Ein schönes Motiv für einen Sonnentag draußen. Wichtig dabei: Du solltest so weit wie möglich runter gehen bei der Aufnahme. Ich mache solche Aufnahmen meistens im Liegen oder aus etwas mehr Abstand in der Hocke. Falls du nicht mit deinem Handy, sondern mit einer Kamera fotografierst, kann es sein, dass dein Kind irritiert ist, wenn dein Gesicht auf einmal hinter der Kamera verschwindet. Viele Kameras bieten eine Live-View-Funktion an oder haben ein drehbares Display. So kannst du weiterhin dein Gesicht zeigen und musst nicht durch den Sucher fotografieren.

Der verschwommene Hintergrund.

Ist dir aufgefallen, dass bei den drei Bildern im vorherigen Abschnitt der Fokus nur auf dem Kind lag und der übrige Hintergrund verschwommen ist? Einige Handykameras bieten mittlerweile auch die Möglichkeit den Fokus einzustellen oder haben eine Funktion in ihrem Angebot, die sich „Porträtmodus“ nennt. Gerade für Porträtaufnahmen ist es schön, wenn sich die fotografierte Person „vom Hintergrund löst“. Damit der Hintergrund zurücktreten kann und die Person hervorsticht, ist dafür ein Mittel, alles im Hintergrund verschwimmen zu lassen. Ein wenig so wie hier.

Kind schaut mit verschmiertem Gesicht in die Kamera
Photo by Jakub Kriz on Unsplash

Der Schärfebereich des Bildes liegt nur auf dem Gesicht, alles andere wird unklar und dadurch tritt das Gesicht noch mehr hervor. Falls du auf deinem Handy keinen Porträtmodus hast oder deine Kamera ein Objekt mit Blendenöffnung über f4) hat, gibt es andere Möglichkeiten den gleichen Effekt zu erzielen. Aber hier soll es ja um Motive gehen und daher gibt es zum Thema „Porträtaufnahmen“ in den nächsten Wochen einen separaten Blogartikel.

Was kann man im Garten oder draußen sonst noch fotografieren?

Die drei Anfangsbilder haben es schon gezeigt: Der Garten bietet Rundum-Möglichkeiten. Motive können dabei sein

  • Dein Kind beim Spielen im Sandkasten. Hoffentlich nicht dabei wie es Sand ist, sondern beim Sandburgen bauen.
  • Dein Kind bei Krabbel- und Gehversuchen im Garten. Oder Hochziehversuchen an diversen Gartenmöbeln oder der Sandkastenumrandung.
  • Wenn dein Kind schon laufen lernt: Mit Laufrad oder Lauflernwagen fotografieren.
  • Kinder beim Ballspielen sind ein tollen Motiv, auch wenn man hier sicherlich fix sein muss.
  • Im Planschbecken,aber natürlich nur so, dass nichts passiert.
  • Auf Spielplätzen bietet die Rutsche, sobald dein Kind selbstständig rutschen kann, ein tolles Motiv. Du kannst unten an der Rutsche warten und es beim Ankommen fotografieren. Das erfordert sicherlich erstmal etwas Übung, um den richtigen Moment abzupassen, aber ich verspreche dir, die Zeit ist es wert. Wenn dein Kind gerne rutscht, wird es unten mit strahlendem Gesicht und leuchtenden Augen ankommen.
  • Für Mutter-Kind- (und natürlich auch Vater-Kind-)Fotos sind Schaukeln ein toller Platz, um schöne gemeinsame Aufnahmen zu machen. Natürlich nicht mit dem Selfie-Stick (außer du bist ein Selfie-Stick-Pro und kannst Kind, Schaukel und Selfie-Stick gleichzeitig koordinieren), sondern von einer weiteren Person. Aber es lohnt sich. Denn wem zaubert schaukeln nicht ein Lächeln ins Gesicht?

Und was kann ich so unterwegs und auf Reisen fotografieren?

Eine gute Frage. Unterwegs ist erstmal ein sehr großer Begriff, aber abgesehen vom „klassischen“ Park gibt es noch weitere tolle Orte, die sich hervorragend als Fotolocation eignen. Für die Reisewütigen unter den Eltern bieten sich Bilder wie die beiden ersten Bilder an. Sie zeigen die Eltern und Kinder im weiten Raum und sind damit die artsy Variante der Urlaubsbilder. Auch immer wieder gerne gemacht sind Bilder, sind Gegenlichtbilder (oh, diese romantische Stimmung) oder einfach „Kind steht“-Bilder (wie das hier rechts).

Mann sitzt mit Kind am Pier
Photo by Caleb Jones on Unsplash
Kleinkind steht an der Pier
Photo by Nathan Dumlao on Unsplash

Besuche deine Stadt.

Natürlich ist es einfacher auf Reisen ein neues, ungewöhnliches Fotomotiv zu finden. Das fängt schon vor der Reise an. Dein Kind in seiner Babyschale, im Auto vor der Abreise. Oder wenn du mit der Bahn reist, dein Baby wie es im Familienabteil spielt. Oder ein Bild ohne Baby, aber dafür mit Koffer: Babys erste Reise. Gepackte Sachen. Eine Reise lädt zum Fotografieren ein.

Aber auch wenn du lieber durch deine Stadt cruist, gibt es hier tolle Motive. Dein Kind im Kinderwagen ist z.B. auch so ein Bild, was du dir in späteren Jahren nochmal anschauen möchtest. Oder habt ihr einen Tierpark in der Stadt? Im ersten Jahr ist es sicherlich noch etwas zu früh für einen Besuch im Streichelzoo. Aber die Faszination, die Tiere auf Kinder ausüben, zeigt sich in den Kindergesichtern. Was für ein Fotomotiv. Oder stell dir vor, du hast dein Kind auf dem Arm und dein Partner fotografiert euch beide, während ihr zusammen die Giraffen bestaunt und auf sie zeigt?

Den Park und öffentlichen Spielplatz hatte ich ja schon erwähnt. Aber auch Waldspaziergänge sind gerade zur Herbstzeit wunderschön, wenn das rot-goldene Laub die Welt zum Strahlen bringt.

Was gibt es als nächstes?

Soweit erstmal die Fotoideen für heute. Beim nächsten Mal wird es etwas „konzeptioneller“. Denn Fotomotive im Kopf zu haben, sind nur die eine Seite der Medaille. Wichtig ist auch zu wissen, wie du schöne Bilder komponieren kannst, die dein Kind in den Mittelpunkt stellen. Ohne dass alles drumherum von deinem kleinen Hauptakteur ablenkt.